Einen Augenblick ...

Millionen von Frauen in Deutschland leiden an Endometriose – und wissen es nicht oder erfahren es erst sehr spät. Die Krankheit zählt zu den häufigsten Unterleibs-Erkrankungen, verläuft meist sehr schmerzhaft und geht für viele sogar mit Unfruchtbarkeit einher. Am 29. September findet der alljährliche Tag der Endometriose statt, an dem auf die Krankheit aufmerksam gemacht werden soll. Trotzdem ist Endometriose kaum ein gesellschaftliches und noch weniger ein politisches Thema. Das müssen wir ändern!

In Deutschland ist die Endometriose die zweithäufigste Unterleibserkrankung bei Frauen. Die Symptome sind sehr unterschiedlich, und bis zur Diagnose vergehen durchschnittlich siebeneinhalb Jahre – ein langer Leidensweg für Millionen von Frauen. Gleichwohl führt die Endometriose in Deutschland ein gesellschaftliches und politisches Schattendasein.

Aus der Antwort auf die von der CDU/CSU-Bundesfraktion gestellte Kleine Anfrage an die Bundesregierung geht hervor, dass in den kommenden Jahren weder für die Endometriose-Forschung noch für die Aufklärungsarbeit Bundesmittel ausgegeben werden sollen. Das ist nicht nur ein herber Schlag für die Ärzteschaft und die betroffenen Frauen, die in ihrer Lebensqualität, ihrer Erwerbstätigkeit und ihrem Kinderwunsch oft stark eingeschränkt sind. Es ist auch ein Wortbruch der Ampel, die in ihrem Koalitionsvertrag versprochen hat, geschlechtsbezogene Unterschiede in der Versorgung, bei der Gesundheitsförderung, der Prävention und in der Forschung zu berücksichtigen.

Fortschritte beim Thema Frauengesundheit gibt es nicht zum Nulltarif. Während andere europäische Länder nationale Strategien gegen Endometriose ausrufen, startet das deutsche Frauenministerium lediglich einen Podcast. Die Krankheit taucht in Deutschland in politischen Debatten kaum auf. Das möchten wir als größte Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag ändern.

Von der Fachwelt sind die dringenden Bedarfe für die Erforschung, die Prävention und für die Behandlung von Endometriose klar formuliert. Unser Ziel ist es, dass diese Krankheit in Politik und Gesellschaft ernst genommen wird. Die erst kürzlich stattgefundene Veranstaltung der Netzwerkreihe Ladies Circle der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde deshalb dem Kampf gegen Endometriose gewidmet. Im Ladies Circle war unter anderem Anna Adamyan zu Gast, die von ihrer Diagnose und ihrem Weg berichtete. Im Alter von 13 Jahren vermutete sie bereits, dass sie Endometriose leidet, allerdings wurde ihr nicht geglaubt. Meine wichtigsten Learnings aus der Veranstaltung sind:

  • Die Gesundheit von Frauen muss viel stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.
  • Wir brauchen einen nationalen Plan für die Gesundheit von Frauen.
  • Die Ärzte müssen mehr Zeit für Diagnose und Behandlung erhalten.
  • Wir brauchen mehr Bildung, Forschung und einen schnelleren Zugang zu Therapien.

Wissen to go:

Doch was ist Endometriose? Endometriose ist eine chronische, bisher unheilbare Krankheit. Dabei siedelt sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, meist im Bauchraum an – die sogenannten „Endometrioseherde“. Dadurch kann es zu Entzündungen, Zysten und bis hin zur Unfruchtbarkeit kommen. In Deutschland sind ungefähr 8 – 15 % der Frauen im gebärfähigen Alter betroffen.

Eine Diagnose ist oft schwer, da die Symptome sehr unterschiedlich auftreten können. Starke Schmerzen können genauso auftreten wie gar keine Schmerzen. Man nennt Endometriose daher auch das „Chamäleon der Gynäkologie“.

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